Im Februar war die höchste Geldentwertung seit Ausbruch der Finanzkrise

Gestern hat die FED – wie erwartet – die Leitzinsen leicht erhöht. Die Federal Funds Rate wurde um 0,25 Prozentpunkte erhöht und liegt nun in einer Bandbreite von 0,75 bis 1,0 Prozent. Die Entscheidungen der wichtigsten Notenbank der Welt haben weltweite Auswirkungen, obwohl die FED erstmal die US-Konjunktur und ihre volkswirtschaftlichen Eckdaten im Blick hat. Nicht nur die Wirtschaftsleistung steigt deutlich, auch die Arbeitslosigkeit ist stark zurückgegangen, zudem ziehen die Preise wieder an.  Ende 2016 hatte Notenbankchefin Yellen für dieses Jahr insgesamt drei Erhöhungen in Aussicht gestellt. Es können also noch zwei weitere folgen. Der Kapitalmarkt hat bereits im Vorfeld reagiert. Die langfristigen Darlehenszinsen sind leicht gestiegen, aber immer noch historisch günstig.

Wie bereits in unserem Blog am 10. Januar prognostiziert, erwarten wir den Anstieg der Zinsstrukturkurve. Das bedeutet, dass vor allem die langfristigen Zinsen steigen. Die kurzfristigen Zinsen bleiben niedriger, da sie sich enger an den EZB-Leitzinsen orientieren.

Für Geldanleger bedeutet das: Die Darlehenszinsen, die sich eng an den Kapitalmarktzinsen orientieren, werden weiter steigen. Die Zinsen für Sparguthaben und Tagesgeld, die sich stärker an den Leitzinsen orientieren, dürften weiter niedrig bleiben.

Zwar wächst der Druck auf Draghi, den Leitzins zu erhöhen – aber nicht wegen der Entscheidung der US-Notenbank. Der Leitzins in der Eurozone liegt seit Mitte März 2016 – also seit fast exakt einem Jahr – bei null Prozent. Zusätzlich kauft die EZB seit Januar 2015 Anleihen von Staaten und Unternehmen auf, derzeit noch für 80 Milliarden Euro im Monat, von April an für 60 Milliarden Euro. Insgesamt stellt die Zentralbank der Wirtschaft auf diesem Weg allein in diesem Jahr 780 Milliarden Euro zur Verfügung.

Vielmehr werden vor allem in Deutschland Stimmen lauter, die auf die zuletzt deutlich gestiegene Inflation verweisen. Sowohl in Deutschland als auch der ganzen Eurozone steigen die Preise inzwischen um rund zwei Prozent. Kapitalanlagen wie Tagesgeld werfen aber wegen der Nullzinspolitik kaum Rendite ab – viele Geldanleger müssen also derzeit reale Vermögensverluste hinnehmen.

Im Februar betrug der durchschnittliche Tagesgeld-Zins 0,18 %. Berücksichtigt man den Verbraucherpreisindex (im Februar 2,2 %) und die Abgeltungssteuer (25 %) ist der reale Zins für Tagesgeld negativ und mit – 2,07 % der höchste Wertverlust seit Ausbrechen der Finanzkrise. Geldanleger, die weiter in den klassischen Geldanlagen verharren, verlieren jeden Monat bares Geld.

Das Bild zeigt die Entwicklung Inflation und der Tagesgeldzinsen.

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