Die FAZ hat ein Interview mit der Präsidentin der BaFin veröffentlicht. Es geht im Grundsatz um die Frage, wie hoch die Ablaufleistungen der Verträge sind, die heute ausgezahlt werden.

Für Sie gelesen:   Beitrag in der FAZ

Frau König spricht das eigentliche – und seit vielen Jahren bekannte –  Problem der deutschen Lebensversicherungen nicht an. Sie spricht davon Kosten zu senken. Sie spricht jedoch wieder einmal nicht davon, dass die Lebensversicherungen – eine staatlich verordnete – falsche Anlagepolitik betreiben. Wer in der andauernden Zinslandschaft ca. 90 % der verwalteten Kundengelder in festverzinsliche Wertpapiere anlegt, und nur einen Bruchteil in Immobilien und Aktien, kann keine 4 % Garantieleistung erwirtschaften.  Die BaFin veröffentlich übrigens quartalsweise die Zahlen:  Kapitalanlagen der Erstversicherer

Die Diskussion um der Realisierung der Bewertungsreserven (d. h. jetzt alte Anleihen mit hohen Zinsen zu verkaufen) ist dagegen nur ein Scheingefecht und geht an der eigentlich wichtigen Fragestellung komplett vorbei. Unter Strich betrachtet sind die Bewertungsreserven langfristig  ein Nullsummenspiel.  

Bei den stillen Lasten, die sich 2003 nach dem Aktiencrash summiert hatten, war die BaFin schnell zur Stelle und hat die Versicherungen gezwungen, die Aktien zu niedrigsten Kursen zu verkaufen. Mir stellt sich die Frage: Ist dahinter Methode oder Blödheit?

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