Die US-Notenbank will künftig nicht mehr mit dem Aufkauf von Anleihen Geldpolitik machen.  Wie erwartet, stoppt die US-Notenbank ihre Anleihenkäufe. Ende Oktober entschied der zuständige Offenmarktausschuss der Zentralbank, das Wertpapierankaufprogramm auslaufen zu lassen. Bereits zuvor hatte die Zentralbank das Volumen der Ankäufe von Staatsanleihen und Hypothekenpapieren auf 15 Milliarden Dollar pro Monat gedrosselt.

Die Finanzwirtschaft bezeichnet die Reduzierung der Anleihenkäufe als „Tapering“ speziell auf die erwartete Reduzierung des Quantitative Easing (QE) – dem wirtschaftlichen Stimulus der Notenbänker.

141106_US_divi_leitzins_großMit dem Ende der Geldspritzen wird die Bilanz der Notenbank nun nicht mehr weiter ausgeweitet. Seit Ausbruch der Finanzkrise hatte die Fed mit mehreren Programmen die Bilanzsumme auf mehr als vier Billionen Dollar aufgebläht. Das Ziel der US-Zentralbank, die heimische Konjunktur ankurbeln, scheint inzwischen zu guten Teilen erreicht. Im dritten Quartal wuchs die US-Wirtschaft von 3,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Die Fed erklärte jedoch, dass sie ihre sehr lockere Geldpolitik noch „geraume Zeit“ beibehalten wolle. Den US-Leitzins hält die Notenbank seit Ende 2008 auf dem historisch niedrigen Niveau von null bis 0,25 Prozent.

Wann kommt die Zinserhöhung?

An den Märkten wird jetzt für Mitte 2015 eine moderate Zinserhöhung erwartet. Die Fed legte sich indes noch nicht fest. Beim Zeitpunkt künftiger Zinserhöhungen will sie sich davon leiten lassen, wie die Daten zur Wirtschaftsentwicklung ausfallen.Falls es größere Fortschritte in Richtung auf die angestrebten Ziele bei der Inflation und Beschäftigung geben sollte als erwartet, könnten Zinserhöhungen wahrscheinlich früher kommen als derzeit angenommen.  Ob die EZB diese Zinserhöhungen in Europa übernimmt, ist sehr fraglich. Wahrscheinlich ist eher eine Abwertung des Euro gegenüber dem Dollar. Daher rechnen viele Experten in absehbarer Zeit mit keiner signifikanten Zinserhöhung in Europa.