Bild: Nie wieder Zinsen auf Erspartes

Mit diesem Aufmacher hat die Bildzeitung am Freitag – gewohnt plakativ – die Ergebnisse der EZB-Sitzung kommentiert.  Die EZB-Sitzung brachte keine neuen Erkenntnisse: Das Zinsniveau bleibt praktisch unverändert. Nachdem nun diese Tatsache in der Bildzeitung steht, hat wohl auch der Letzte gemerkt, dass man mit herkömmlichen Geldanlagen in absehbarer Zeit keine Rendite erzielen wird. „Bild“ schreibt weiter:
Das bedeutet der Dauer-Minizins für:
 ► SPARER: Auf dem Sparbuch gibt‘s heute schon quasi keine Zinsen mehr, die Zinsen für Tages- und Festgeld werden weiter sinken. Und: Viele Banken werden Gebühren (z.B. Kontoführung, Automaten) weiter anheben.
► LEBENSVERSICHERUNGEN: Die Überschussbeteiligung sinkt weiter, der Garantiezins für Neuverträge liegt bei 1,25 % und könnte bald ganz abgeschafft werden. Heißt: Im Alter gibt es deutlich weniger raus als bei Vertragsabschluss erwartet. Selbst der Versicherer Allianz rät mittlerweile von der klassischen Lebensversicherung ab.
► IMMOBILIENKÄUFER: Baugeld bleibt billig wie nie! Zehn-Jahres-Kredite gibt es aktuell ab etwa 1 % Zinsen. Vor fünf Jahren waren es noch 3,5 %. Heißt: Wer heute ein Darlehen über 150 000 Euro aufnimmt (720 Euro Monatsrate), spart insgesamt 32 000 Euro gegenüber einem Kreditvertrag von 2010 (FMH).   Quelle: Bild-Zeitung vom 04.12.2015
Dazu möchte ich drei Anmerkungen machen:
zu 1. Wer früher  sein Leben lang gespart hatte, konnte davon ausgehen, dass er im Alter zweimal so viel Vermögen aus Zins und Zinseszins aufbaute, wie er aufgrund seiner Sparanstrengung allein zur Verfügung gehabt hätte. Heute bleibt häufig nur noch das Sparkapital selbst, und vielfach nicht einmal das, weil Inflation und Scheinzinsbesteuerung durch den Staat sogar Teile des Kapitals vernichten.
zu 2.  Die beigefügte Aufstellung des GdV (Dachverband der wichtigsten deutschen Versicherungsgesellschaften) zeigt anschaulich die verfehlte Anlagepolitik der deutschen Lebensversicherungsunternehmen: Nur 3,5 % werden in Aktien und 3,9 % in Immobilien investiert. Den Rest (88,5 %+x) teilt das Schicksal aller Zinspapiere: Dauer-Minizinsen.

Quelle: GdV

Diese Anlagepolitik der Lebensversicherer ist den wenigsten bekannt. Darüber schreibt Bild nichts. Schade.
Dazu eine weitere Betrachtung:  Die Lebensversicherer verwalten aktuell gut 820 Mrd. EUR. Wenn sie die Immobilienquote um nur 1 % heben wollten, müssten sie für 8,2 Mrd. EUR Immobilien einkaufen. Setzt man pro Wohnung einen Preis von 150 TEUR an, wären das rund 55.000 Wohnungen. Außerdem braucht man Manpower, um so einen Immobilienbestand zu verwalten. Den hat die Versicherungswirtschaft nicht – es ist ja auch viel einfacher bei der Bundeschuldenverwaltung anzurufen. Dieses Problem wird innerhalb der Versicherungswirtschaft seit Jahrzehnten intern diskutiert und im Außenverhältnis tot geschwiegen – oder haben sie schon mal eine Verbraucherzentrale dieses Thema aufnehmen sehen ?

Bei einer (vernünftigen) Erhöhung der Quote auf 20 % wären das 880.000 Wohnungen. Die zehn größten Wohnungsunternehmen in Deutschland haben zusammen gut 1 Mio. Wohnungen im Bestand. Mit dieser Betrachtung möchte ich die Dimension des Problems der Versicherungswirtschaft – und deren Kunden – aufzeigen.

 zu 3. Die Aussagen zum Thema Finanzierung kann ich voll unterstreichen. Wer heute Darlehenskonditionen verlängert, hat oft nur ein Viertel der Zinsbelastung wie vor zehn Jahren.

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 … denn was in der Bildzeitung steht, ist doch richtig, oder ?
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